Am Montag ereignete sich auf der B 70/Ortsumgehung Lingen ein Verkehrsunfall mit einem Tanklastzug. Im Bereich Abfahrt Damaschke war das Fahrzeug nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und eine etwa 10 Meter tiefe Böschung hinunter gestürzt. Die Ladung, bestehend aus 34.000 Liter Kraftstoff (Superbenzin und Diesel) lief glücklicherweise nicht aus. Der Fahrer wurde leicht verletzt und rettungsdienstlich versorgt.

Aufgabe der Feuerwehr Lingen war es, die Bergung des LKW zu sichern und dabei zu unterstützen. Nach der Erkundung durch den GF des HLF 20 wurde zunächst ein Fachberater der Werkfeuerwehr BP-Raffinerie angefordert. Ersteinmal wurden Messungen rund um den LKW durchgeführt. Angeforderte Messgeräte der Raffinerie wurden rund um die Einsatzstelle verteilt und sollten vor einer explosionsfähigen Atmosphäre warnen. Die Einsatzkräfte, die sich in unmittelbarer Nähe des LKW aufhielten, wurden ebenfalls mit Messgeräten ausgestattet. Nach Eintreffen der Fachfirma, die zur Bergung aus Hamm/Westfalen anreisen musste, entschied man sich, die Kammern des LKW anzubohren, um sie dann leerzupumpen. Hierbei sicherte die Feuerwehr den Brandschutz. Das TLF 24/50 stand mit dem Dachwerfer in Bereitstellung, die Besatzung des HLF baute unterdessen einen Schaumangriff am Fuß der Umgehungsstraße auf. Nach Abschluß der Pumparbeiten wurden die jeweiligen Kammern mit Stickstoff inertisiert. Zweck dieser Aktion ist eine komplette Verdrängung des Sauerstoffes

in der Kammer, so dass kein explosionsfähiges Gemisch mehr entstehen kann. Die Bohrstellen wurden dann durch Kameraden der Feuerwehr verschlossen. Nachdem die langwierigen Abpumparbeiten komplett beendet waren, konnte mit der Bergung begonnen werden. Zwei Autokräne hoben das Fahrzeug wieder auf die Straße. Auch hierbei stand die Sicherstellung des Brandschutzes im Vordergrund.

Nach etwa 8 Stunden war der Einsatz für die Besatzung von HLF 20, TLF 24/50, RW/K, ELW und MZF beendet.

Text: Daniel Herbers, Pressesprecher Feuerwehr Lingen